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20. März 2023
Romerohaus / Peterskapelle / Johanneskirche

Romerotage 2023 – Boden der Gerechtigkeit

Wie kann Bodengerechtigkeit im Sinne Oscar Romeros herbeigeführt werden? Was kann unser Beitrag sein? Über drei Tage hinweg nähern wir uns Fragen rund um die Themen Ökologie, gerechte Bodennutzung und Landrechte an. Denn: Unrecht, Gier und Gewalt überwuchern den Boden der Gerechtigkeit seit langer Zeit. Es ist der Moment gekommen, den Boden für Neues zu bereiten. 

Boden ist keine beliebige Ware. Weltweit wird immer mehr Boden versiegelt, überbaut oder durch intensive Nutzung und Monokulturen ausgelaugt. Vor allem in Afrika und Südamerika werden grosse Flächen in Ackerland umgewandelt, um Futter und Nahrung zu produzieren. So sind Grund und Boden zur einer attraktiven Wertanlage geworden – und die hohen Bodenpreise können sich nur noch Agrarfonds und industrielle Großbauern leisten. 

Die Böden der Welt sind weit ungerechter verteilt als man meinen könnte. 70 % der Ackerflächen werden von Grossbetrieben kontrolliert, die nur 1 % der Bewirtschafter ausmachen. Den Kleinstbauernbetrieben bleiben nur gerade 3 %.

Wissenschaftliche Studien sehen Vertreibungen und Fluchtbewegungen in vielen Weltregionen als direkte Folge von ungleich verteiltem Land. Damit zusammen hängen auch soziale Unruhen; etwa in Ländern wie Peru, wenn Betroffene aufbegehren gegen die Regierung, weil sie nicht ausreichend vor Enteignungen geschützt werden. Oder weil die Regieruing vermeintliches Wirtschaftswachstum durch den Export von Rohstoffen höher gewichtet als ihre Landrechte. 

Vom 20. - 25.3 gehen wir im Rahmen der Romerotage diesen Fragen auf den Grund, mit bereichernden fachlichen Inputs und gemeinsamen Besinnungen.



PROGRAMM
 

 Donnerstag, 23. März | Politisches Nachtgebet: «Über geborgtem Land» 
(19 Uhr, Johanneskriche, Schädrütistrasse 26, Luzern)

Der Boden – nicht zu eigen, sondern zu Nutze

Gestaltung:    Ingrid Bruderhofer und Jacqueline Keune
Musik: Duo Mariana y Yehudi (Akkordeon, Gesang, Gitarre)

 

 

 Freitag, 24. März | Podiumsgespräch: Bodenlose Ungerechtigkeit – Bodenrechte und Agroökologie in den Anden 
16.30 – 18.00 Uhr, Romerohaus Luzern und von 16.30 – 17.30 als Livestream

Beleuchtet werden folgende Themen:

  • Ökologie + Landwirtschaft: Wie können wir den Schutz der Arten und Ökosysteme so gestalten, dass er nicht nur ökologisch, sondern auch sozial und wirtschaftlich nachhaltig wird?
  • Die von Grossgrundbesitzern dominierte Agrarstruktur verhindert bis heute die wirtschaftliche und soziale Entwicklung Lateinamerikas. Ist der Ansatz der Agrarökologie das Heilmittel?
  • Was bewirkt der Austausch zu landwirtschaftlichen Praktiken und deren Folgen im globalen Süden - und bei uns in der Schweiz?

Podiumsgäste:

  • Julie Zähringer, Professorin für Landsysteme und Nachhaltigkeit, Universität Bern
  • Jules Rampini-Stadelmann, Theologe und Landwirt
  • Corinne Sala, Leiterin Bereich International, Comundo
  • Thomas Niederberger, Sozialanthropologe und Journalist, Comundo-Fachperson, live zugeschaltet aus Peru

Moderation: Katharina Deuber, Journalistin

👉 Mehr Infos & Anmeldung 👈

 Samstag, 25. März |Forum: «Klima- und Sozialgerechtigkeit» 
(10.30 – 14.00 Uhr: Peterskapelle, Rosengart-Terrasse Luzern)
 

ab 10.30 Uhr Nahrungspfad, Romero-Kammer, Kopfhörerstation
ab 11.30 Uhr Fastensuppe

 

 

Inputs in der Peterskapelle

12.12 Uhr     Spiritueller Impuls und musikalische Akzente
 
12.30 Uhr Stellamaris Mulaeh, Kenia (Kampagnengast Fastenaktion) 30‘: 
«Agrarökologie funktioniert, da sie die Ernährungssicherheit der Familien stärkt und Anpassungen an die Klimaveränderungen unterstützt.»
 
13.15 Uhr Tina Sigenthaler, Landwirschaftskooperative Ortoloco und Stefan Tschirren, Kleinbauern-Vereinigung (VKMB) je 15‘
«Seit über 40 Jahren setzt sich die Kleinbauernvereinigung für eine soziale und ökologische Landwirtschaft in der Schweiz ein. Die Landwirschaftskooperative ortoloco im zürcherischen Dietikon betreibt Solidarische Landwirtschaft - ProduzentInnen und Konsumenten im Einklang mit der Natur»
 
14.00 Uhr Offene Diskussion: «Was können wir tun?»
Ausklange vor 15 Uhr

 

 

 

 

 

 

 





 

 Montag, 20. März – Samstag, 25. März | 40 Jahre Romerotage: Inputs und Ausstellung 
(8.00 - 18.30 Uhr: Peterskapelle, Kapellplatz Luzern)
 

12.12 Uhr     zwölfnachzwölf: für ca. zwölf Minuten  innehalten kurz nach Mittag – mit musikalischen Akzenten – von 40 Jahren Romerotagen bis zum öko-spirituellen Input
 
ganztags Oscar Romero: Vom konservativen Priester zum Martyrer für die Armen
Eine bildliche Auseinadersetzung der Luzerner Illustratorin Lena Schmid zum Leben und Wirken des Óscar Arnulfo Romero, Erzbischof von San Salvador (†1980)
  Kopfhörerstation: Originalton Oscar Romero
(am Radio übertragene Rede von 1980)