Umweltbewusstsein an Schulen stärken
Die Region Cusco leidet unter diversen Umweltproblemen wie Bodendegradation, Abholzung oder Verschleiss von Ressourcen. Es fehlt an Umweltbewusstsein in der Bevölkerung, was die Armut noch verstärkt. Der Geograf Marco unterstützt ein Schulgewächshausprojekt, das die Umwelterziehung fördert sowie die Ernährung bei Kindern, Jugendlichen und ihren Familien verbessert.
Die Provinz Quispicanchis in den Anden Perus ist geprägt von einer ländlichen und weit verstreuten Bevölkerung. Im landesweiten Vergleich leben hier überdurchschnittlich viele Analphabeten. Die wichtigsten Wirtschaftszweige sind Landwirtschaft, Viehzucht, Handel, Tourismus oder Bergbau, die eine intensive Nutzung der Umwelt mit sich bringen; doch gerade diese leidet besonders und somit auch die Bevölkerung, die davon lebt.
So verfügen nur wenig Schulen in der Region über sauberes Trinkwasser, was oft zu Krankheiten führt. Ein Grund dafür ist die Wasserverschmutzung durch illegalen Bergbau oder Entwaldung. Aber auch die korrekte Behandlung und Entsorgung von Abfall ist ein grosses Problem; die Provinz produziert täglich rund 40 Tonnen Müll, die mehrheitlich unsachgemäss entsorgt wird. Die Folgen: Luft-, Wasser- und Bodenverschmutzung.
Diesem fehlenden Umweltbewusstsein in der Region will „Fe y Alegría“ mit ihrem Bildungsnetzwerk entgegenwirken. In ihren 23 Schulen sollen spezielle Gewächshäuser entstehen resp. weiter ausgebaut werden. Diese bekämpfen einerseits ganz konkret Hunger und Blutarmut. Ihren Nutzen ist aber um einiges vielfältiger: Lehrerinnen und Lehrer erhalten so eine Ausbildung im Bereich der Umwelterziehung. Dies sensibilisiert wiederum Kinder und ihre Eltern für Umweltprobleme und die damit verbundenen sozialen Folgen; denn für den Lebensunterhalt sind die Menschen in der Region auf eine intakte Umwelt angewiesen.
Unsere Partnerorganisation vor Ort
Fe y Alegría ist eine Volksbildungsbewegung, die sich für den Aufbau einer gerechten und solidarischen Gesellschaft auf der Grundlage der Werte des Evangeliums einsetzt. Sie verwaltet ein öffentliches und diversifiziertes Bildungsangebot im Rahmen der nationalen Schulbildung. Die zivilgesellschaftliche Organisation hat das Ziel einer gerechteren Bildungsverteilung, damit alle Menschen in Peru Anspruch auf eine qualitativ gute Bildung haben.
Ziele des Projekts
Die Umsetzung dieser Idee von Schulgemeinschafts-Gewächshäusern ist von Fe y Alegria 44 bereits vor der Pandemie ins Leben gerufen worden. Doch verunmöglichte die Coronapandemie das Weiterführen des Projekts. Nun hilft der Geograf Marco Andreoli mit seinem Fachwissen, es wiederzubeleben und auszubauen: Einerseits übernimmt er mit seinem Fachwissen die Ausbildung von Lehrpersonen im Bereich Gemüseanbau. Andererseits schult er Lehrerinnen und Lehrer an den 23 Dorfschulen der Region in Umweltbildung, und sensibilisiert sie so für die Zusammenhänge von Verschmutzung, Krankheiten und Ernährungsunsicherheit.
Die Schaffung einer Gewächshaus- oder Biogartenkultur unter Lehrern, Schülern und Eltern gewährleistet nicht nur die Ernährungssicherheit und Gesundheit in der Region; sie fördert auch das kritische Bewusstsein für eine Achtung der Umwelt. Neben rund 180 Lehrpersonen profitieren davon auch ganz konkret rund 2900 Schülerinnen und Schüler bis 17 Jahren.
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