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Mit Agrarökologie eine gesunde Ernährung sichern

Der Physiker Michael Tschumi unterstützt bäuerliche Gemeinschaften in Bolivien bei der Sicherung ihrer Ernährung und Stärkung ihrer Widerstandfähigkeit gegen klimatische Veränderungen. Mit Schul- und Familiengärten sowie Bildungsangeboten zu nachhaltiger Landwirtschaft und Geschlechtergerechtigkeit fördert sein Projekt Umweltschutz, Gesundheit und Zusammenhalt.

 

Das Projekt wird in den ländlich bis stadtnah geprägten Regionen Valle Alto und Valle Bajo im Departement Cochabamba umgesetzt, die mehrheitlich von bäuerlichen, Quechua-sprechenden Gemeinschaften bewohnt sind. Beide Regionen leiden stark unter klimatischen Veränderungen wie Dürren, Überschwemmungen, Frost und unregelmässigen Regenfällen. Diese Umweltprobleme führen zu Ernteverlusten, Wasserknappheit und schwächen die lokale Nahrungsmittelversorgung und -sicherheit. Die Folgen sind weitverbreitete chronische Mangelernährung von Kindern sowie Übergewicht und Anämie (Blutarmut) bei Frauen und Jugendlichen wegen Fehlernährung. Gleichzeitig verschärfen sich sozio-ökonomische Probleme wie Abhängigkeit vom informellen Handel, Migration und das Zerfallen von familiären Strukturen.

Michael Tschumi unterstützt vor Ort unsere Partnerorganisation Fundación Ayni. Gemeinsam verfolgen sie das Ziel, dass benachteiligte Familien Zugang zu gesunden Lebensmitteln erhalten und gleichzeitig umweltfreundliche und klimaresiliente landwirtschaftliche Praktiken anwenden. Im Zentrum steht die Förderung einer agrarökologischen Produktion durch die Anlage von Schul- und Familiengärten. Diese Gärten dienen nicht nur der Versorgung mit frischen, nahrhaften Lebensmitteln, sondern auch als Lernräume für Kinder, Jugendliche, Eltern und Lehrpersonen. Dort werden praxisorientierte Kenntnisse zu nachhaltiger Landwirtschaft, Wassernutzung, Kompostierung und Abfallentsorgung vermittelt. Ziel ist es, die Gemeinden in die Lage zu versetzen, auf die Folgen des Klimawandels selbstbestimmt und nachhaltig zu reagieren. Bei intergenerationellen Treffen geben Grosseltern ihr traditionelles Wissen rund um Anbau, Ernährung und Heilpflanzen an die jüngeren Generationen weiter – ein Beitrag zur Bewahrung kultureller Praktiken und zum Zusammenhalt in den Familien.

Gleichzeitig wurde das Projekt initiiert, um geschlechtergerechte Strukturen zu stärken und präventive Bildungsmassnahmen gegen Gewalt zu fördern. Die Verbindung von Ernährungssicherheit, Umweltschutz und sozialer Gerechtigkeit steht dabei im Mittelpunkt – mit dem Anspruch, langfristig wirksame Veränderungen auf individueller, gemeinschaftlicher und systemischer Ebene zu bewirken.

Michael Tschumi berät die Fundación Ayni bei der Einführung innovativer Methoden, mit denen die Folgen des Klimawandels gemindert werden können. Zudem unterstützt er die Organisation bei der Durchführung von Workshops, um in den Gemeinden Wissen zu agroökologischen und sozialen Themen aufzubauen und praktische Fähigkeiten zu vermitteln: z.B. zum bewussten Umgang mit natürlichen Ressourcen, widerstandsfähigen Pflanzenarten, Nutzung von Regenwasser zur Bewässerung, Kompostierung und Abfallentsorgung, Förderung positiver Männlichkeitsbilder und Umgang mit häuslicher Gewalt.

Kinder, Jugendliche und ältere Menschen in prekären ländlichen, stadtnahen und städtischen Gebieten werden ermächtigt, sich gesund zu ernähren und in einem sozial und ökologisch gesunden Umfeld zu leben. Um dieses Ziel zu erreichen, wird ein ganzheitlicher Ansatz angewendet, der die komplexen Herausforderungen miteinbezieht und berücksichtigt (insbesondere Klimawandel, Geschlechterungleichheit, politische Instabilität, Migration, Arbeitslosigkeit, steigende Lebensmittelpreise). Zur Verbesserung der Ernährungssicherheit werden nachhaltige Anbaupraktiken, die Förderung einer fairen Vermarktung von Landwirtschaftsprodukten sowie die Schaffung der dafür notwendigen Strukturen gefördert. 

 

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Fachperson

Michael Tschumi
Physiker

E-Mail

Eckdaten

Dauer
01.05.2025 - 30.04.2028

Region
Cochabamba / Bolivien

Thema
Ernährung und Einkommen

Projekte in Bolivien