Mehr Sensibilisierung für eine bessere Umwelt
Abfall verstreut in Ballungszentren, auf öffentlichen Plätzen, in der Landschaft oder in Wasserläufen; Peru leidet unter einer zunehmenden Abfallbelastung. Grund dafür sind oftmals der Mangel an konkretem Wissen und Umweltbewusstsein, aber auch die fehlenden Strukturen, insbesondere in ländlichen Regionen. Der Einsatz der Umweltwissenschaftlerin Lucía Téllez will dies ändern.
Peru ist einerseits durch industrielle Umweltverschmutzung betroffen, welche vor allem von globalen Bergbaukonzernen verursacht wird und zu Lasten der Bevölkerung geht. Gleichzeitig wird die Umwelt im individuellen Rahmen durch die Abfallbelastung der einheimischen Bevölkerung geprägt. Insbesondere bei der stark von Armut betroffenen ländlichen Bevölkerung fehlt das Wissen über die Zusammenhänge und die Auswirkungen des persönlichen Handelns auf die Verschmutzung der Umwelt. In vielen Regionen fehlen aber auch das nötige Angebot und die Strukturen, um Abfall sinnvoll zu entsorgen.
In den Hochandenregionen Cusco und Puno soll Schülerinnen, Studenten und ganzen Familien gleichermassen die Bedeutung des Umweltschutzes nähergebracht werden. Durch eine aktive Beteiligung der Betroffenen werden Verhaltensweisen und Wahrnehmungen verändert. So beispielsweise über Radioprogramme, gemeinsame Pläne zur Abfallwirtschaft oder generelle, miteinander ausgearbeitete Sensibilisierungs- und Säuberungsaktionen.
Oft betreffen die Folgen von Umweltverschmutzung, -verschlechterung und -ungerechtigkeit in grösserem Masse Kinder und Frauen. Ihre Eigeninitiative und ihr Handlungsspielraum sollen gestärkt werden. Darum richten sich die Aktionen prioritär an Kinder, Jugendliche, junge Frauen und Familien. Damit diese in einer gesünderen und würdigeren Umwelt leben und ihre Rechte und Pflichten im Rahmen der Umweltgerechtigkeit wahrnehmen können.
Unsere Partnerorganisation vor Ort
Centro Yanapanakusun ist eine Non-Profit-Organisation, die sich der Förderung der Rechte von Kindern und Jugendlichen widmet; sie priorisiert die Stärkung von Gemeindeorganisationen, damit diese gemeinsam mit dem Staat umfassende spezialisierte Dienstleistungen identifizieren und anbieten können. Die Interventionen zielen darauf ab, den Zugang zu Bildung für Kinder und Jugendliche zu verbessern. Seit 2019 ist das Centro Yanapanakusun an der Erarbeitung eines Projekts über das integrierte und nachhaltige Management von festem Abfall und die Förderung des Recyclings.
Ziele des Projekts
Obwohl die Organisation bereits Erfahrung im Bereich der Kinderrechte und der Unterstützung arbeitender Kinder besitzt, fehlt ihr bislang das fachtechnische Wissen zur Umsetzung von Umweltbildungsprogrammen. Als ETH-Umweltwissenschaftlerin unterstützt Lucía Téllez deshalb die Organisation genau in diesem Bereich. Gemeinsam mit dem Centro Yanapanakusun entwirft sie Bildungs- und Kommunikationsmaterialien zur Schulbildung in diesen Regionen, entwickelt praktische Aktionen wie die Reinigung von Brunnen und Wasserläufen oder hilft der Organisation, sich und ihre Aktionen besser zu vernetzen und bekannter zu machen. Davon profitieren über 7000 Kinder und Jugendliche, sowie mehr als 3000 Erwachsene.
Fachperson
Lucía
Téllez
Umweltwissenschaftlerin
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