Bessere gesellschaftliche Beteiligung von Älteren

Bolivien verzeichnet täglich Missbrauchsfälle älterer Menschen. Ein grosser Teil dieser Fälle findet im familiären Umfeld statt. Vorurteile und negative Stereotypen über das Alter führen dazu, dass ältere Menschen als schwach, krank, kindisch oder nutzlos angesehen werden. Laut der ‘National Association of Older Adults of Bolivia’ ist es keine Seltenheit, dass ältere Menschen von eigenen Familienmitgliedern ihrem Einkommen beraubt werden oder ihnen sogar Immobilien entziehen.

Dieses Projekt will nun ein freundlicheres Umfeld für ältere Menschen in Familie und Gemeinschaft schaffen. Zudem werden staatliche Stellen und wichtige soziale Institutionen mittels Weiterbildungen unter Einbezug älterer Menschen im Umgang mit dieser Zielgruppe geschult. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die systematische Reintegration älterer Menschen in die Gemeinschaft; ältere Menschen sollen wieder als aktiver und nützlicher Teil der Gesellschaft anerkannt werden.

Unsere Partnerorganisationen vor Ort

Wiñay Pacha ist eine rund 20-jährige zivilgesellschaftliche Organisation in Bolivien. Im Zentrum steht die ganzheitliche Gesundheit jedes einzelnen, die Förderung der Menschenrechte sowie die aktive Bekämpfung jeglicher Arten von Gewalt in der Gesellschaft. Hierzu verfolgt Wiñay Pacha den Ansatz, jung wie alt aktiv bei ihren Projekten mit einzubeziehen. 

Ziel des Projekts

Wie beschrieben, zeigt sich die Problematik auf Vielfältige Art und Weise; somit bedarf es auch diverser Massnahmen, um den Status älterer Menschen in der Gemeinschaft zu verbessern. 

Um ein besseres Bewusstsein im Umgang mit älteren Menschen zu schaffen, finden in einer ersten Phase Schulungen mit Fachleuten der Gemeinden, Pflegepersonal, Lehrpersonen, mit Ärzten/-innen sowie Polizeipersonal statt. Für den Schulungsprozess werden ein Lehrvideo, sowie ein Leitfaden produziert; dabei geht es um Fragen, wie Alte Menschen in die Gemeinschaft aktiver integriert werden können, welche Rechte sie haben, wie die Qualität von Dienstleistungen für sie erhöht werden kann oder wie ein generationenübergreifender Dialog gefördert wird.

Des Weitern sieht das Projekt über drei Jahre verteilt auch Sensibilisierungskampagnen vor, monatliche Treffen alter Menschen für einen regelmässigen Austausch und eine gegenseitige Unterstützung sowie Schulungen für Personen, die die Lebensqualität ihrer älteren Verwandten verbessern möchten. Gesamthaft profitieren hiervon rund 6700 Personen in verschiedenen Gemeinden Cochabambas.