Besser lernen dank stabiler Familien

Kabwe, 130 Kilometer nördlich von Lusaka, ist mit rund 300’000 Einwohner/-innen die fünftgrösste Stadt Sambias. Bis 1994 war die Bleimine «Broken Hill Mine» ein zentraler Arbeitgeber der Region. Doch mit ihrer Schliessung verloren unzählige Menschen ihre Arbeit und ihr Einkommen. Es entstand eine grosse informelle Siedlung mit beschränktem Zugang zu Grundversorgung – „Makululu“. Kinder und Jugendliche, die dort leben, haben schwierige Voraussetzungen: Familien sind oft stark benachteiligt und zerrüttet, weshalb Kinder mit Betteln oder gar Stehlen zum Familieneinkommen beitragen müssen. Viele haben einen oder beide Elternteile verloren. Mädchen droht zudem die Gefahr, frühverheiratet zu werden. Gewalt, Vernachlässigung und Hunger führen dazu, dass viele Kinder auf die Strasse flüchten – wo sie auf sich alleine gestellt sind und um ihr Überleben kämpfen müssen. Sie haben wenig Chance, der Armut zu entkommen und rutschen oft in die Kriminalität ab.

Mit dem Einsatz von Gilbert Kayombo unterstützt Comundo das Engagement der Salesianer Don Boscos für schutzbedürftige Kinder und Jugendliche. In Makululu betreibt unsere Partnerorganisation ein Kinderheim, das Don Bosco Makululu Children's Home, das Platz bietet für rund hundert Waisen und Strassenkinder zwischen 8 und 18 Jahren. Sie werden auf verschiedenen Ebenen unterstützt, damit sie möglichst wieder in ihre Familien und in die Schule zurückkehren können. Die Salesianer Don Boscos betreiben zudem selbst eine Primar- sowie eine Sekundarschule in Makululu für rund 1’100 Kinder und Jugendliche. Unsere Fachperson, der Sozialpsychologe Gilbert Kayombo, stärkt das Team im Bereich der Familienberatung und therapeutischen Arbeit. Dazu bildet er Lehrpersonen und Erzieher/-innen weiter und vermittelt ihnen neue Methoden und Kenntnisse. Zudem berät er die Leitung des Don Bosco Makululu Children's Home bei der Entwicklung von Leitfäden, Handbüchern und weiteren Arbeitsgrundlagen.

Kinder und Jugendliche, die auf der Strasse oder in zerrütteten Familien leben, haben ein schwieriges Schicksal. Im Don Bosco Makululu Children's Home finden sie einen Ort der Zuflucht, der ihnen ein Bett, regelmässige Mahlzeiten, Sicherheit, Aufmerksamkeit und Wohlwollen bietet. Gleichzeitig erhalten sie Zugang zu einer qualitativ hochwertigen Ausbildung und somit die Chance, ihr Leben in die Hand zu nehmen und sich aus der Armut zu befreien. Ein wichtiges Ziel besteht auch darin, Eltern in ihren Erziehungs- und Beziehungskompetenzen zu stärken. So dass sie besser in der Lage sind für ihre Kinder zu sorgen und diese in ihre Familien zurückkehren können.

Für sehr viele Kinder und Jugendliche in Sambia ist Schulunterricht nicht selbstverständlich, da ihre Familien arm sind und nicht für Uniformen und Schulgebühren aufkommen können. Zudem mangelt es grundsätzlich an Schulen und ausgebildeten Lehrpersonen. Darüber hinaus sind in Sambia Körperstrafen und Gewalt in Familie und Schule bis heute weit verbreitet. Gewalterfahrungen beeinträchtigen Kinder zusätzlich bei der Entfaltung ihrer Potentiale. Wir engagieren uns deshalb für eine qualitativ gute Bildung, insbesondere mit Alphabetisierungsprogrammen und der Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen, sowie die Stärkung des Kinderschutzes. Bildungschancen und ein sicheres Lernumfeld sind für benachteiligte Kinder und Jugendliche der Schlüssel, um aus der Armut auszubrechen und sich ein eigenständiges Leben aufzubauen. Mit diesem Engagement leistet Comundo einen wichtigen Beitrag zur Erreichung des SDG 4 der Agenda 2030 der UNO.