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03.05.2023

Neue Kurzeinsätze für Bildungsfachleute

Ein Novum bei Comundo: In Kenia startet ein Pilotprojekt mit drei- bis viermonatigen Kurzeinsätzen. Hierzu werden zehn qualifizierte Berufsleute aus dem Bildungsbereich gesucht. Welche Chancen solche kurzen Projekte für ein Landesprogramm bieten und was Interessierte erwarten dürfen, erklärt Daniel Roduner, verantwortlich für Personalgewinnung.

Daniel Roduner, warum schwenkt Comundo von Langzeiteinsätzen von 2 – 3 Jahren nun auf Kurzzeiteinsätze von wenigen Monaten um? Widerspricht dies nicht der eigentlichen Strategie möglichst nachhaltiger Einsätze?

Roduner: Comundo bietet neu zusätzlich zu den Langzeiteinsätzen in Kenia diese Möglichkeit von Kurzzeiteinsätzen an. Somit bilden Kurzeinsätze einen Teil der Landesstrategie, die Comundo in Kenia verfolgt. Für unsere Arbeit in Kenia erweitert dies die Möglichkeit, die Wirkung des Landesprogramms mit gezielten Kurzzeiteinsätzen zu vertiefen. Die Strategie von Comundo wird insofern nicht hinterfragt, sondern mit einer agilen Einsatzform ergänzt. Inwiefern die Kurzzeiteinsätze die erwartete Wirkung erbringen, werden wir zeitnah überprüfen.

Wie passen die Kurzzeiteinsätze im Bildungsbereich zum Engagement von Comundo in Kenia?

Roduner: In Kenia zielt Comundo darauf ab, Kindern und Jugendlichen bessere berufliche und soziale Perspektiven zu eröffnen. Junge Menschen erhalten eine qualitativ bessere Ausbildung und entwickeln aktuell dank Unterstützung von Comundo relevante Fähigkeiten für einen besseren beruflichen Einstieg. Mit Kurzeinsätzen bietet Comundo ihren Partnerorganisationen von Ort noch gezielter die Möglichkeit, Lösungsansätze zu entwickeln für individuelle Probleme im Bildungsbereich. Unsere Partner profitieren so konkret von der Expertise unserer Schweizer Fachleute.

«Die Strategie von Comundo wird insofern nicht hinterfragt, sondern mit einer agilen Einsatzform ergänzt.»

Müssen Interessierte für solche Kurzeinsätze bereits Erfahrung in der Entwicklungszusammenarbeit mitbringen?

Roduner: Nein. Wir erwarten einerseits solide Berufserfahrung aus der Schweiz. Andererseits ein hohes Interesse an einer Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit der Partnerorganisation in Kenia. Schweizer Berufsleute sollten für kulturelle Unterschiede offen sein. Im Gegenzug dürfen sie damit rechnen, wichtige Erfahrungen aus dem Einsatz nach Hause zu bringen. Eine gute sprachliche Kompetenz ist ebenfalls ein Muss, da der Austausch ausschliesslich auf Englisch stattfindet.

Da sprichst du die Motivation der gesuchten Fachkräfte an. Was dürfen diese von Comundo zur Einsatzvorbereitung erwarten?

Roduner: Comundo bereitet auch Bildungsfachkräfte für solche Kurzeinsätze entsprechend in der Schweiz auf den Einsatz vor. Zudem begleitet Comundo sie während dem Einsatz vor Ort. Den Einsatzleistenden steht jederzeit eine institutionelle Unterstützung zur Verfügung. So ist es möglich, dass die Einsatzleistenden mit unseren Partnern vor Ort (vorwiegend Bildungsinstitute) optimal in der kurzen Zeit an konkreten Lösungen arbeiten können.

Was dürfen Interessierte sonst noch vom Einsatz erwarten?

Roduner: Fachleute werden die Möglichkeit haben, einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Bildungsqualität zu leisten, und zwar in einem anderen Umfeld als sie es gewohnt sind. Zudem können sie sich mit verschiedenen Ansätzen des kenianischen Bildungssystems vertraut machen. Sie werden erfahren, wie Bildung das Leben einzelner Menschen in Kenia verändern kann. 

Zusätzlich können wir jeder einsatzleistenden Person garantieren, dass solche Erfahrungen aus einer kenianischen Bildungseinrichtung ihre zukünftige Arbeit in der Schweiz inspirieren und positiv beeinflussen kann. 

Wie können konkrete Einsätze ausgewählt werden? Und wie läuft die Einsatzplanung?

Roduner: Die Einsatzplanung wird von Comundo übernommen. Dabei achten wir darauf, dass die Anforderungen und Bedürfnisse der Partnerorganisationen mit den Kompetenzen und Erfahrungen der Bildungsfachpersonen aus der Schweiz übereinstimmen. Dieser «Matching-Prozess» wird im Oktober 2022 stattfinden, dabei werden sowohl die Partnerorganisationen wie auch die Bildungsfachleute über die möglichen Vorschläge informiert.

Müssen Einsatzleistende solche Freiwilligeneinsätze selber finanzieren?

Roduner: Es gibt eine Kostenaufteilung zwischen der Fachperson, der Partnerorganisation vor Ort und Comundo. Comundo geht davon aus, dass die meisten Kurzzeiteinsätze während einem Urlaub oder «Sabbatical» geleistet werden können. Von daher erwarten wir, dass die Bildungsfachperson (oder deren Arbeitgeber) folgende Kosten übernimmt: Lohn, Flugkosten, Versicherung, und Lebenskosten (Essen, Hobbies, Reisen). Die Partnerorganisationen in Kenia werden die Wohn- und lokalen Transportkosten übernehmen, sowie alle sonstigen direkten Einsatzkosten (zum Beispiel für ein Training, Materialen, Bücher, etc.). Comundo übernimmt alle Kosten zur Rekrutierung, Vorbereitung und Begleitung der Bildungsfachleute, sowie die Visumskosten.

Danke Daniel, nun hast du uns alle neugierig gemacht. Was sollten nun Interessierte genau machen, um in die Auswahl zu kommen?

Roduner: Sie müssen Ihre Unterlagen (CV, Bewerbungsbogen – empfohlen wird auch ein kurzes Motivationsschreiben) bis am 31.05.2023 (Datum aktualisiert) an uns einreichen. Comundo wird alle Bewerbungen prüfen und eine Shortlist erstellen. Alle Bewerbende werden über den weiteren Verlauf des Auswahlprozesses informiert.


Videointerview mit einer Langzeiteinsatzleistenden

Im Talk am Mittag verrät uns die erfahrene Comundo-Fachperson und Sozialpädagogin Barbara Leimeroth was es braucht, damit auch kurze Entwicklungseinsätze von wenigen Monaten erfolgreich sein können. 

Interessiert an einem Kurzeinsatz?

Bewerben Sie sich bis zum 31. Mai 2023 für einen Kurzeinsatz in Kenia. Alle Informationen finden Sie unter "Weg zum Einsatz"
 

Kurzzeit-Einsätze (Pilotprojekt)

 


Virtuelle Informationsveranstaltung

Weitere Fragen? Melden Sie sich an zur kostenlosen Online-Informationsveranstaltung vom 3. Mai 2023. 

 

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