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23.10.2019

In Perus Anden wird das Wasser knapp

Steigender Wasserbedarf, der Klimawandel und die Verschlechterung von Böden und Ökosystemen verschärfen in der Region Cusco den Wassermangel. Konflikte um Wasser nehmen zu. Die Geografin Nuria Frey engagiert sich für eine gerechte Wasserverteilung und die Rechte der indigenen Bevölkerung.

Das Wasser für die Stadt Cusco und Umgebung entspringt in verschiedenen Zonen der südlichen Anden. Hier engagiert sich die Geografin Nuria Frey zusammen mit ihrer Partnerorganisation, dem «Centro Bartolomé de las Casas», für ein konfliktfreies Wassermanagement. «Wasser ist eine zentrale Lebensquelle hier in den südlichen Anden», sagt Nuria Frey, «während eines halben Jahres fallen überhaupt keine Niederschläge.»

Weltanschauungen prallen aufeinander

Die zentralistisch geregelte Wassergesetzgebung erschwert oftmals einen an den andinen und indigenen Kontext angepassten Umgang mit dem kostbaren Gut. Es kommt zu Wasserkonflikten, bei denen verschiedene Weltanschauungen aufeinander prallen: Für die indigene Bevölkerung gilt das Wasser als heilig und wird als Teil der ganzen Natur und Umwelt betrachtet. Auf der anderen Seite bauen Grosskonzerne im grossen Stil Rohstoffe ab und verbrauchen dafür Unmengen an Wasser, welches somit der Bevölkerung fehlt.

In diesem Kontext, in dem immer mehr Landflächen im Spannungsfeld verschiedenster wirtschaftlicher und sozialer Interessen stehen, ist es wichtig zu wissen, wie es um das verfügbare Wasser steht. Etwa von wem es wie genutzt wird, wie sauber es ist und ob es von den Böden in ausreichender Menge gespeichert werden kann, um landwirtschaftliche Produktion nach wie vor zu ermöglichen. «Seit vergangenem Jahr sind wir deshalb am Aufbau eines kleinbäuerlichen Wasserobservatoriums beteiligt», sagt Nuria Frey.

Gute und schlechte Beispiele

«Ojo al Agua» (Auge aufs Wasser) lautet der Name des Wasserobservatoriums. Es beinhaltet Beobachtung, Monitoring und Überprüfung des Wassers anhand verschiedener Methoden, darunter beispielsweise biologische Methoden, die von den Kleinbauern selbst durchgeführt werden können. «Die Idee ist, Fälle von gutem, aber auch problematischem oder gar schlechtem Umgang mit Wasser in verschiedenen kleinbäuerlichen Gemeinden zu dokumentieren und bekannt zu machen», erklärt die Comundo-Fachperson. Das gewonnene Wissen und der Erfahrungsaustausch helfen der kleinbäuerlichen Bevölkerung dabei, die Ressourcen und ihr Recht auf eine intakte Umwelt zu schützen.

Drohende Gefahren aufzeigen

«Die kleinbäuerlichen Gemeinschaften, welche in höheren Lagen hier in den Anden wohnen, spüren die Auswirkungen der Probleme zwar zuerst. Aber längerfristig treffen Wasserverschmutzung und -knappheit auch die Bevölkerung in den tiefergelegenen, städtischen Gebieten», so Nuria Frey, «wir möchten politische Debatten anstossen und aufzeigen, welche Herausforderungen und Gefahren auf uns zukommen, wenn wir dem Wasser zu wenig Sorge tragen.»


Nuria Frey hat ihren Einsatz beendet und ist in die Schweiz zurückgekehrt. Mehr Infos zu unseren Einsätzen in Peru sind hier zu finden. 
 


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