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01.10.2019

Endlich wieder sehen und hören können!

Dank der Initiierung und Koordination von Fachperson David Eugster-Leu, konnten 1300 Schülerinnen und Schüler auf ihr Hör- und Sehvermögen getestet werden; ein grosser Schritt, Kinder mit Beeinträchtigungen im Norden Namibias nachhaltig zu unterstützen.

David Eugster-Leut beim Screening

Haben Schweizer Kinder Probleme beim Sehen oder Hören, werden Sie bereits im Vorschulalter getestet und mit den notwendigen Therapien oder Hilfsmitteln ausgestattet; so steht einer optimalen Teilnahme am Schulunterricht nichts im Wege. Nicht so im Kilometer weiten Buschland von Kavango-West im Norden Namibias auf einer Fläche von rund der Hälfte der Schweiz mit einer Einwohnerdichte von knapp vier Personen pro Quadratkilometer. In abgelegenen Gebieten der Region kann der Schulbesuch mit grossen Anstrengungen verbunden sein. Auch die Früherkennung von Seh- und Hörstörungen ist alles andere als selbstverständlich. Mittelohrentzündungen beispielsweise werden oftmals spät oder gar nicht angegangen, was gravierende Folgen für die Kinder haben kann. Zudem können sich die meisten Eltern Seh- oder Hörhilfen nicht leisten.

Aus diesen Gründen hat unsere Comundo-Fachperson David Eugster-Leu während einer Woche ein grossangelegtes «Screening» (Untersuchung von Schulkindern) initiiert und koordiniert. In Zusammenarbeit mit dem Bildungsministerium, dem Gesundheitsministerium, dem nationalen Optikerverband und der Vereinigung für Kinder mit Sprach-, Sprech- und Hörbeeinträchtigungen in Namibia wurden 1300 Kinder aus allen sieben Schulkreisen getestet.

Ein Ergebnis, das sich sehen und hören lassen kann

Dank der Untersuchung konnten dutzende von Kindern zur Behandlung von Mittelohrentzündungen, Infektionen und anderen Hör- und Sehbeschwerden in lokale Kliniken oder bei schweren Fällen ins Staatsspital nach Rundu verwiesen werden. 41 Kinder wurden als schwer hörbeeinträchtigt eingestuft und erhalten nun in einem zweiten Schritt ein Hörgerät.

Bei 284 Kindern wurden mittlere bis starke Sehschwächen diagnostiziert; ein Grossteil dieser Kinder darf sich nun auf eine Brille freuen.

Erst ein Etappenziel erreicht

«Diese Untersuchungen sind ein erster wichtiger Schritt in die richtige Richtung, um benachteiligten Kindern zukünftig überhaupt eine Teilnahme am Schulunterricht zu ermöglichen», betont Fachperson David Eugster-Leu. Eine weitere grosse Hürde steht aber noch bevor: «Einerseits müssen wir jetzt die Verteilung der Hörgeräte organisieren, andererseits koordiniere ich den Transport der sehbeeinträchtigten Kinder zu Optikern in Rundu; dort evaluieren wir die Korrekturstärke und übergeben schlussendlich den Kindern ihre Brillen. Mehrheitlich erfolgt die Ausstattung durch den namibischen Optikerverband sowie durch einen Sponsor des hiesigen Privatsektors.», ergänzt David Eugster-Leu.

Damit ihre Kinder zukünftig wieder richtig hören und sehen können, sollen die Eltern einen Unkostenbeitrag von 6–10 Franken bezahlen. «Der Betrag, den die Eltern leisten sollen, halten wir so gering wie möglich. Trotzdem braucht es Überzeugungsarbeit; es ist wichtig, ihnen aufzuzeigen, dass diese kleine Investition einen grossen Einfluss auf die Lebensqualität ihrer Kinder haben wird. Überdies kann der Kostenbeitrag einen Einfluss auf die Wertschätzung der Seh- und Hörhilfen haben.»


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