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14.06.2021 | Nicaragua, Ernährung und Einkommen

Gemeinsam den Klimawandel bewältigen

Immer öfters Dürren, Überschwemmungen und verheerende Stürme: die Familien von Nayeli Larios und Israel Ojeda, die im Norden Nicaraguas Ackerbau und Viehzucht betreiben, sind von den Folgen des Klimawandels stark bedroht. Comundo-Fachperson Ludovic Schorno unterstützt sie bei der Entwicklung neuer Perspektiven und der Sicherung ihrer Ernährung.

Die junge Bäuerin Nayeli Larios mit ihrem Vater und Comundo-Fachperson Ludovic Schorno auf ihrem Landwirtschaftsbetrieb in Rancho Grande. Foto: Comundo/Kuba Okon

«Anders als in anderen Dörfern gibt es bei uns immer Wasser. ​Das ist unter anderem den Aufforstungsaktionen von uns jungen Bäuerinnen und Bauern zu verdanken.»  

Nayeli Larios, 20-jährig


Die ganze Welt bekommt die Folgen des Klimawandels zu spüren. Doch in Nicaragua sind sie noch viel stärker und verheerender als sonst wo. Die Ernährungssicherheit vieler Familien ist bedroht und junge Menschen wissen nicht, ob sie als Bäuerinnen und Bauern eine Zukunft haben. Gemeinsam mit der Comundo-Partnerorganisation ADDAC setze ich mich für die Verbreitung ökologischer Anbaumethoden und die Diversifizierung der Produktion ein. Dadurch kann die Widerstandsfähigkeit der Landwirtschaftsbetriebe erhöht werden und die Familien sind besser gegen die Folgen des Klimawandels gewappnet.  

Junge Menschen binden wir aktiv in unsere Tätigkeiten ein. Viele werden selbst zu Akteurinnen und Akteuren des Wandels und helfen mit, ihre Gemeinschaften für nachhaltige Praktiken, Wiederaufforstung, Umweltschutz oder Abfallbewirtschaftung zu sensibilisieren – so auch die Informatikstudentin Nayeli Larios und der angehende Veterinärtechniker Israel Ojeda.

Video: Besuchen Sie Nayeli und Israel auf ihren Landwirtschaftsbetrieben! 
 


Landflucht verhindern 

Nayelis Familie baut auf acht Hektaren Land Mais und Bohnen an, die Grundlage ihrer Ernährung. Doch immer häufiger verringern grosse Trockenheit oder starke Regenfälle ihre Ernteerträge. Letztes Jahr fegten die Wirbelstürme Eta und Iota über das Land und richteten verheerende Schäden an. Die Niederschlags- und Temperaturvorhersagen weisen darauf hin, dass das Leben der Bauernfamilien noch stärker vom Klimawandel geprägt sein wird. «Wenn es so weiter geht, werde ich meine Zukunftsträume nicht realisieren können», sagt Nayeli, «unser Überleben ist bedroht. Vielleicht müssen wir in die Stadt ziehen und dort nach Arbeit suchen.» Um dies zu vermeiden, entwickeln wir mit den Menschen Zukunftsperspektiven und bieten ihnen eine umfangreiche Palette an Techniken und Hilfsmitteln an. Nayeli leitet eine Jugendgruppe von ADDAC. Gemeinsam gestalten sie im Gemeinschaftsradio Programme zur Agrarökologie und führen Aufforstungsaktionen durch. Und es funktioniert: im Vergleich zu anderen Dörfern gibt es in ihrer Siedlung immer Wasser. 


Bitte helfen auch Sie mit!

Ludovic Schorno, Agronom und Comundo-Fachperson

«Dank Ihrer Unterstützung kann ich hier in Nicaragua wertvolles Wissen zur Bewältigung des Klimawandels vermitteln.»

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Unterstützung fürs Leben 

Israels Familie betreibt auf 17 Hektaren Land Viehzucht. In seinem Dorf können sich die Bauernfamilien nicht mehr auf den Rhythmus der Jahreszeiten verlassen: Mal regnet es zu viel, so dass die Pflanzen knicken und verfaulen, dann ist es wieder zu trocken. «Wir züchten jetzt andere Rinderrassen, die einem wärmeren Klima standhalten können. Und wir säen in kleineren Mengen, um das Ausfallrisiko zu senken», berichtet Israel. 

Comundo-Fachperson Ludovic Schorno bei der Familie von Israel Ojeda auf ihrer Farm in Waslala. Foto: Comundo/Kuba Okon
Comundo-Fachperson Ludovic Schorno bei der Familie von Israel Ojeda auf ihrer Farm in Waslala. Foto: Comundo/Kuba Okon

«Die alternativen Anbaumethoden sind aufwendig, verbessern aber langsam unsere Situation. Wir können besser über die Runden kommen als manch grösserer Betrieb.»

Israel Ojeda, 24-jährig 


Israel kennt ADDAC seit seiner Kindheit: «Wir erhalten wertvolles Wissen über die Agroökologie, den Einsatz von Dünger, die Erhaltung und Steigerung der Bodenfruchtbarkeit oder auch unternehmerische Belange», berichtet der 24-Jährige. Im Zusammenhang mit seinem Beruf setzt sich Israel für das Tierwohl ein. Und er nimmt regelmässig an ADDAC-Workshops zu sozialen Themen und zur persönlichen Entwicklung teil: «Die Bildungsangebote öffnen den Geist für neue Lösungen und ich kann Strategien entwickeln, um meine Ressourcen und die meiner Familie zu stärken».
 

Vielen herzlichen Dank für Ihre Spende!

Mit 35 Franken ermöglichen Sie unter anderem den Aufbau von Saatgutbanken gegen Hunger.
 

35 CHF 

 

Mit 75 Franken stärken Sie z.B. Sensibilisierungsprogramme zu ökologischen Anbaumethoden.
 

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Mit 150 Franken unterstützen Sie beispielsweise Projekte zur Ernährungs- und Einkommenssicherheit.
 

150 CHF 

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Landwirtschaft im Norden Nicaraguas: Eindrücke aus dem Alltag von Nayeli Larios, Israel Ojeda und ihrer Familien. Ludovic Schorno engagiert sich mit ihnen gegen die Folgen des Klimawandels.
Fotos: Comundo/Kuba Okon

 

Video: Die Eltern von Nayeli Larios und Israel Ojeda berichten, wie der Klimawandel die Bedingungen für die Landwirtschaft in den letzten Jahren erschwert hat.

Von Ludovic Schorno | 14. Juni 2021 | Nicaragua

 

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Ludovic Schorno

Agronom

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Ludovic Schorno setzte sich im Norden Nicaraguas mit unserer Partnerorganisation ADDAC für die Verbesserung der Lebensbedingungen von rund 3‘000 Kleinbauernfamilien ein. Diese können von der Wissensvermittlung zu biologischer Landwirtschaft, dem Aufbau von Saatgutbanken, Kleinkrediten sowie der Entwicklung von alternativen Einkommensmöglichkeiten profitieren. Per Ende August 2023 beendete Ludovic Schorno seinen Einsatz.