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16.06.2020 | Sambia, Bildung

Computer in Schulen für eine bessere Zukunft

In Sambia sind Gemeinschaftsschulen für Kinder in benachteiligten Regionen oft der einzige Zugang zu Bildung. Die Computertechnologie ist ein Lösungsansatz für gleichberechtigte und hochwertige Bildung für alle. Die weltweite Corona-Krise unterstreicht diese Notwendigkeit.

Diese Kinder sind glücklich, dass sie in der Community School für die Zukunft lernen können. Es fehlt jedoch an Infrastruktur und Lernmaterialien. Grace Christian Center, Sambia.

Der Zugang zu kostenloser, qualitativ hochwertiger Bildung für alle ist das vierte internationale Ziel für nachhaltige Entwicklung der Agenda 2030. Aus Schweizer Sicht mag dieses Ziel leicht erreichbar erscheinen, aber leider ist dies in Sambia nicht der Fall. Obwohl die staatlichen Schulen seit 2002 offiziell kostenlos sind, kann sich ein Grossteil der Bevölkerung den Schulbesuch nicht leisten, weil die Verwaltungs- und Uniformkosten zu hoch sind. 

«Wir wollen jungen Menschen aus benachteiligten Verhältnissen eine hochwertige Ausbildung und Perspektiven in der digitalen Welt ermöglichen.»

Hinzu kommt ein genereller Mangel an staatlichen Schulen, weshalb die Kinder oft sehr weite Schulwege zu Fuss zurücklegen müssen. Für die Kinder in den Compounds, den unterprivilegierten Stadtvierteln, sind die Community Schools (Gemeinschaftsschulen) oft die einzige Möglichkeit, überhaupt eine Schule zu besuchen.

Jetzt Video zum Projekt anschauen!

Bitte setzen Sie sich mit uns für Kinder und Jugendliche in Sambia ein. Jede Spende ist wichtig und verändert Leben. Vielen Dank für Ihre wichtige Unterstützung! 
 

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In den von Gemeinden, Gemeinschaften oder Kirchen eingerichteten Gemeinschaftsschulen erhalten die Kinder eine rudimentäre Schulbildung. Der Mangel an finanziellen Mitteln ist offensichtlich: Es gibt nur wenige Bücher, die Kinder haben manchmal nicht genug Schreibmaterial zur Verfügung, die Lehrmittel sind veraltet und die Klassen überfüllt. Auch sind die Lehrpersonen schlecht qualifiziert. Einige von ihnen haben nicht einmal zwölf Jahre Primary School (Grundschule) abgeschlossen. So schaffen weniger als die Hälfte der Lernenden den Übertritt in die weiterführende Secondary School (Sekundarschule). 

Der Erfolg in Sprach- und Matheprüfungen ist gering, und die Mehrheit der Schulkinder hat Mühe mit den grundlegendsten Inhalten. Nichtsdestotrotz waren die Lehrpersonen, die ich getroffen habe, sehr engagiert und wollten den Schulkindern in Sambia eine hochwertige Bildung ermöglichen.

Überfüllte Klassenzimmer, ein Notizbuch und ein Stift als einziges Medium – so sieht es in den meisten Community Schools in Sambia aus.
Überfüllte Klassenzimmer, ein Notizbuch und ein Stift als einziges Medium – so sieht es in den meisten Community Schools in Sambia aus.

Computer bringen Perspektiven 

Computertechnologie bietet den oft auf sich selbst gestellten Lehrpersonen vielschichtige Möglichkeiten und neue pädagogische Mittel. Die IT-Anwendungen erleichtern den Unterricht: So gibt es zahlreiche Übungen, die dem individuellen Niveau der Lernenden entsprechen, unmittelbare Korrekturmöglichkeiten, vielfältige Unterrichtsmethoden und die Möglichkeit, unkompliziert wieder von vorne zu beginnen. Diese Lösungen sind jedoch teuer und für die Community Schools unzugänglich.

Einige Schulen profitierten von Hilfsgeldern und erhielten Computer, was nicht zwangsläufig heisst, dass diese auch im Unterricht verwendet werden. Viele Geräte funktionieren nicht und die schlechte Stromversorgung erlaubt oft nur den gleichzeitigen Gebrauch von drei Computern. So erhalten die meisten Schulkinder nur theoretischen Informatikunterricht. Sie wissen beispielsweise, wie man ein Dokument druckt, aber konnten es selbst noch nie ausprobieren, weil ihnen kein Drucker zur Verfügung steht. Aus diesem Grund zielt mein Entwicklungseinsatz bei Expanded Church Response (ECR) darauf ab, diese Schulen im IT-Bereich zu stärken.

«Die Comundo-Partnerorganisation ist in Sambia in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Ernährung aktiv und unterstützt mehr als 100'000 Kinder, insbesondere in den Community Schools.»

Das Projekt will die Infrastruktur für den Unterricht und die Verwaltung der Schulen verbessern. Meine Aufgabe besteht darin, den Lehrpersonen die für den IT-Unterricht notwendigen didaktischen Methoden beizubringen sowie sie beim Einsatz von IT-Tools in anderen Fächern zu begleiten. Die Bedürfnisse der Lehrpersonen und Schulleitenden bilden jeweils den Ausgangspunkt der Weiterbildungen.

Computer sind eine wesentliche didaktische Unterstützung für Lehrpersonen und ermöglichen es jungen Menschen, den Umgang mit neuen Technologien zu erlernen.
Computer sind eine wesentliche didaktische Unterstützung für Lehrpersonen und ermöglichen es jungen Menschen, den Umgang mit neuen Technologien zu erlernen.

Als Schweizer Fachperson in Sambia

Als ich Anfang 2020 in Sambia ankam, war es eine Herausforderung, mich in eine kirchliche Organisation wie Expanded Church Response zu integrieren. Die kulturellen Unterschiede sind gross, auch die Unterschiede zum Schweizer Bildungssystem. 

«Glücklicherweise besteht eine gute Partnerschaft der Organisation mit Comundo und ich wurde von meinem Team gut aufgenommen.» 

Sie begleiteten mich bei den ersten Schulbesuchen, sodass ich mich bei den Lehrpersonen vorstellen konnte. Sie unterstützten mich auch bei der Verständigung mit den Gesprächspartnern. Natürlich bleiben die Unterschiede bestehen: Ich bin der einzige Weisse im Team und spreche keine Landessprache (neben Englisch). Ich bin jedoch dabei, mich an die kulturellen Gepflogenheiten zu gewöhnen und hinterfrage stets mein eigenes Verhalten, was die Zusammenarbeit zusätzlich erleichtert.

Lösungen für Jugend und Gesellschaft

Wir ermöglichen jungen Menschen aus benachteiligten Verhältnissen eine qualitativ bessere Schulbildung. Computerkenntnisse sind auf dem Arbeitsmarkt in einer globalisierten und zunehmend digitalisierten Welt unerlässlich. 

«Es geht darum, den Lernenden die Chance zu geben, sich in die Gesellschaft zu integrieren und einen Platz in der Arbeitswelt zu finden.» 

Die aktuelle Corona-Situation, in der sich die Welt zunehmend digital vernetzt, zeigt mehr denn je, wie wichtig IT-Kenntnisse sind. Wenn die junge Generation in Sambia die notwendigen technologischen Fähigkeiten mitbringt, kann sie die wirtschaftliche und soziale Entwicklung ihrer Gesellschaft vorantreiben, was wiederum eine globale Auswirkung haben wird.

Mit Ihrer Spende ermöglichen Sie meinen Comundo-Einsatz. Bitte helfen Sie mit, dass ich mich weiterhin für benachteiligte Kinder und Jugendliche in Sambia engagieren kann. Vielen Dank!
 

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Schauen Sie sich die Videos zum Projekt an:

 

Von Sacha Chillier | 16. Juni 2020 | Sambia

 

2 Kommentare

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Fred - geschrieben am 17.06.2020 - 23:56 Uhr

Bonjour, merci pour l'article très intéressant ! Mais comment s'est passé la période du coronavirus ces derniers mois ? J'imagine la difficulté...

Comundo, Nicolas Bugnon - geschrieben am 25.06.2020 - 01:30 Uhr

Cher Fred,
Comme l'explique la vidéo en fin d'article, les écoles sont fermées et les mesures pour accompagner l'enseignement sont prises. Dans un autre article de cette série, une coopérante explique comment des cours sont donnés via la radio ! :
https://www.comundo.org/fr/blog/le-chemin-des-huttes-aux-tablettes-2330
Vous pouvez également lire l'explication complète qu'a eu Comundo face au coronavirus en commandant le numéro de la revue par poste :
https://www.comundo.org/fr/actuel/magazine
Merci pour votre intérêt !


Sacha Chillier

Sekundarlehrperson und Religionssoziologe

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In den öffentlichen Schulen Sambias herrschen oft prekäre Verhältnisse. Um die Qualität der Bildung zu erhöhen, will sich die Comundo-Partnerorganisation ECR Informations- und Kommunikationstechnologien zu Nutze machen. Der Lehrer Sacha Chillier aus Fribourg unterstützte sie bis November 2021 als Fachperson bei der Umsetzung dieser Strategie.